Ein Mann aus Las Vegas wird beschuldigt, ein riesiges Schneeballsystem auf der Basis von Kryptowährungen und künstlicher Intelligenz (KI) geplant und dabei mehr als 400 Anleger um 24 Millionen Dollar betrogen zu haben. Der Fall verdeutlicht die Risiken, die mit dem Versprechen hoher Renditen bei Kryptowährungen verbunden sind und die durch den Einsatz komplexer Technologien wie KI noch verschärft werden. Der Artikel untersucht die Einzelheiten des Betrugs, die gegen den Einzelnen erhobenen Vorwürfe und die Bemühungen der Behörden, diese Art von Betrug zu bekämpfen.
Profit Connect: Verlockende Versprechen und veruntreutes Geld
Brent Kovar wird beschuldigt, zwischen Ende 2017 und Juli 2021 ein Schneeballsystem betrieben zu haben. Dabei gab er sich als Leiter von Profit Connect aus, einem Unternehmen, das sich angeblich auf künstliche Intelligenz zum Mining und zur Verifizierung von Krypto-Transaktionen spezialisiert hat. Um Investoren anzulocken, versprach Kovar angeblich feste jährliche Renditen von 15 bis 30 Prozent und eine 100-prozentige Geld-zurück-Garantie. Er nutzte eine Website, YouTube-Videos und PowerPoint-Präsentationen, um seine Opfer davon zu überzeugen, in sein Unternehmen zu investieren. Doch anstatt das Geld für das Mining oder die Verifizierung zu verwenden, soll Kovar es zweckentfremdet haben, um seinen verschwenderischen Lebensstil zu finanzieren, seinen Mitarbeitern Geschenke zu machen und frühe Investoren zurückzuzahlen, und so ein Schneeballsystem geschaffen haben. Ihm wird außerdem vorgeworfen, einige Opfer belogen zu haben, indem er ihnen vorgaukelte, ihre Anlagen seien durch die FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) versichert.
Den Behörden zufolge verwendete Kovar das Geld der Investoren, um den Betrieb von Profit Connect zu finanzieren, Geschenke für seine Mitarbeiter zu kaufen, sich ein Haus zu erwerben und die ursprünglichen Investoren zurückzuzahlen. Dabei stellte sich heraus, dass die Rückzahlungen tatsächlich aus dem Mining und der Verifizierung von Krypto-Transaktionen stammten. Kovar werden zwölf Fälle von Überweisungsbetrug, drei Fälle von Postbetrug und drei Fälle von Geldwäsche vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Höchststrafe von 330 Jahren Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 4,5 Millionen Dollar.
Kampf gegen Kryptobetrug: verstärkte Anstrengungen
Dieser Fall ist Teil eines Kontextes zunehmender Zahl von Ponzi-Systemen im Zusammenhang mit Kryptowährungen. Am 27. Januar wurde Antonia Perez Hernandez, eine Förderin des Ponzi-Systems Forcount, wegen Verschwörung zum Überweisungsbetrug zu mehr als zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Einige Monate zuvor, im Oktober 2024, wurde ein 86-jähriger ehemaliger Anwalt aus Kalifornien zu fünf Jahren auf Bewährung und der Zahlung von fast 14 Millionen Dollar verurteilt, nachdem er zugegeben hatte, ein millionenschweres Krypto-Schneeballsystem orchestriert zu haben.
Angesichts dieses erneuten Anstiegs der Betrugsfälle startete das FBI die Operation Level Up, die dazu beitrug, potenzielle Opfer von Kryptobetrug im Wert von etwa 285 Millionen US-Dollar zwischen Januar 2024 und Januar 2025 zu schützen. Diese Bemühungen zeigen die Entschlossenheit der Behörden, Kryptobetrug zu bekämpfen und Anleger zu schützen. Allerdings ist es wichtig, dass Anleger Vorsicht und Sorgfalt walten lassen, bevor sie in Kryptoprojekte investieren, insbesondere in solche, die hohe und garantierte Renditen versprechen.