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Facebook wird Meta

Facebook benennt sich um. Von nun an wird das amerikanische Internetunternehmen unter dem Namen „Meta“ operieren. Die Namensänderung ist Teil einer grundlegenden Neuausrichtung des Unternehmens.

Gerüchte über eine bevorstehende Änderung des Namens von Facebook kursierten schon seit einiger Zeit. Nun ist es offiziell: Facebook wird in Meta umbenannt. Von nun an wird die Facebook-Aktie unter dem Ticker „MVRS“ gehandelt, was für Metaverse steht. Laut Facebook-Gründer Mark Zuckerberg geht es um nicht mehr und nicht weniger als die Zukunft des Internets.

Ein Schritt, der an die Umwandlung von Google in Alphabet erinnert.

Zuckerberg erklärt, der Grund für die Namensänderung sei, dass der Name Facebook „ikonisch“ sei, aber nicht mehr vollständig beschreibe, wofür die Facebook-Gruppe stehe. In den letzten Jahren hatte Facebook schnell wachsende Social-Media-Plattformen wie Instagram und WhatsApp übernommen. Auch wenn das Netzwerk Facebook mit 3,5 Milliarden Nutzern weltweit immer noch den größten Teil des Unternehmens ausmacht, stellt es letztendlich nur einen Aspekt dessen dar, was Facebook heute ist.

Im Zuge der Namensänderung nimmt Facebook auch eine Umstrukturierung des Unternehmens vor. Von nun an wird die Dachgesellschaft Meta das Sagen haben. Facebook, Instagram und WhatsApp hingegen werden zu Tochtergesellschaften des Unternehmens. Dieser Schritt erinnert stark an die Umstrukturierung des ehemaligen Google-Konzerns, der 2015 in eine Dachgesellschaft, Alphabet, und zahlreiche Tochtergesellschaften – darunter Google – umstrukturiert wurde.

Metaversum als Zukunft des Internets

Gleichzeitig möchte Zuckerberg den neuen Namen auch nutzen, um auf seine Vision von der Zukunft des Internets aufmerksam zu machen. Der Begriff „Metaversum“ stammt aus dem Cyberpunk-Roman Snow Crash von Neal Stevenson. Es ist eine Mischung aus dem Internet und der virtuellen Realität. Laut Herrn Zuckerberg sollte die nächste Phase des Internets genau so aussehen.

Um genauer zu sein, strebt Facebook bzw. Meta an, in Zukunft Aspekte der virtuellen Realität (VR) und der erweiterten Realität (AR) miteinander zu verzahnen. Beispielsweise könnten virtuelle Besprechungen in Zukunft nicht mehr auf Bildschirmen stattfinden, sondern inmitten einer halbvirtuellen Welt, in der jeder Teilnehmer den Eindruck hat, dass alle anderen am Tisch sitzen. Die Möglichkeiten, die sich durch die Verschmelzung von Internet und VR/AR ergeben, gehen jedoch weit darüber hinaus.

Dass Zuckerbergs Idee des Metaversums nicht erst seit Kurzem existiert, beweist die Übernahme von Oculus Rift im Jahr 2014, dem Entwickler des gleichnamigen Virtual-Reality-Headsets, mit dem die Nutzer in die virtuelle Realität eintauchen können. Mit Oculus Rift kann man zum Beispiel 3D-Videospiele hautnah erleben. In Zukunft könnte auch eine dünnere Version, die im Alltag getragen werden kann, dafür sorgen, dass die virtuellen Elemente des Internets direkt in die Realität seiner Nutzer eindringen.

Um die Entwicklung des Metaverse voranzutreiben, ist Meta bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen. So hat das Unternehmen kürzlich angekündigt, dass es allein in Europa 10 000 neue Arbeitsplätze schaffen wird, um die Entwicklung dieser neuen virtuellen Welt zu bewältigen.

Das Social-Media-Unternehmen sieht sich mit Kritik konfrontiert.

Die Namensänderung findet inmitten einer schwierigen Zeit für Facebook statt. In den letzten Monaten hat sich die Kritik an den Geschäftspraktiken des Unternehmens verstärkt. Insbesondere Facebooks Umgang mit den Daten seiner Nutzer war ein Zankapfel.

Verbraucherschutzgruppen kritisieren seit langem, dass Facebook die privaten Informationen seiner Nutzer im großen Stil ausbeutet und zu Geld macht. Der Skandal um Cambridge Analytica hat gezeigt, dass das Unternehmen nicht davor zurückschreckt, sensible Informationen an interessierte Parteien zu verkaufen, die sie für politische Zwecke nutzen wollen.

Auch Facebooks bestehendes Geschäft mit Oculus Rift wurde durch den fragwürdigen Umgang des Unternehmens mit Nutzerdaten beeinträchtigt. Im September 2020 musste Facebook den Verkauf von Oculus Rift-Brillen in Deutschland bis auf Weiteres einstellen. Der Grund dafür war die zwanghafte Verknüpfung der Brillen mit den jeweiligen Facebook-Konten ihrer Nutzer sowie die Weitergabe aller Daten an alle anderen Teile des Konzerns. Damit könnte Facebook jedoch gegen die allgemeine europäische Datenschutzverordnung verstoßen haben.

Die Facebook-Aktie reagiert vorsichtig.

An der Börse wurde die Nachricht von der Namensänderung und der Neuorganisation des Konzerns mit einer gewissen Vorsicht aufgenommen. Der Aktienkurs (ISIN: US30303M1027) ist derzeit um knapp einen Prozentpunkt gestiegen. In den letzten fünf Tagen hat die Aktie jedoch auch 7,71 % ihres Wertes verloren.

Die Umbenennung von Facebook in Meta ist noch weitgehend kosmetisch. Es wird wahrscheinlich noch Jahre dauern, bis Zuckerbergs Traum vom Metaverse Wirklichkeit wird. In einem Interview mit dem amerikanischen Technologieportal The Verge verriet Zuckerberg kürzlich, dass das Metaverse in Zukunft sicherlich nicht von einem einzigen Unternehmen gebaut werden kann. Deshalb solle in den kommenden Jahren der Schwerpunkt auf Kooperationen mit anderen Unternehmen und Entwicklern gelegt werden.

Wenn es der Meta Group gelingt, ihre Vision vom Metaversum zu verwirklichen, dürfte das Potenzial für Maßnahmen in diesem Jahrzehnt außerordentlich groß sein. Dies setzt allerdings auch voraus, dass die Kartellbehörden Meta nicht vorher Steine in den Weg legen.

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